Historisches

Die auf Geheiß von Preußen­könig Frie­drich Wil­helm I. (König von 1713 bis 1740) befohlene Besied­lung des damals noch stark bewal­deten inneren Spree­waldes führte 1725 zur Grün­dung der Spree­wald­gemeinde Burg–Kauper. Um diese Zeit kam es an dieser Stelle hier, direkt am schmalen Tschuga­fließ (heute: Jugend­fließ) und auf einer winzigen Anhöhe (Kaupe) gelegen, zur Ent­stehung eines kleinen bäuer­lichen Hof­grund­stückes. Dabei tauchte in der Folge seit Gen­erat­ionen immer wieder der Be­sitzer­name Rogatz mit dem gleichen Vornamen Frie­drich oder Fritz auf.

Über­liefert ist, dass schon 1830 ein Frie­drich Rogatz als Schank­wirt genannt wird und von einer Schänke mit der Bezeich­nung „Gasthaus im Walde“ die Rede ist. Um 1910 be­titelte man den heute als Wohn­haus der Eigen­tümer­familie genutzten Gebäude­trakt als Gasthaus „Zum grünen Wald“.

Altes Wohnhaus mit Schenke. Nordostansicht um 1920

Dieses ursprüng­lich in spree­wald­typischer Block­bau­weise vorhandene Gast­haus fiel 1922 einem Groß­brand zum Opfer. Schon vor der Brand­kata­strophe begonnen, errichtete der Bau­herr Frie­drich Rogatz (1890 bis 1929) – angrenz­end am gleich­zeitig wieder­ent­stan­denen Wohn­haus der Besitzer - einen erweitert größeren Gebäude­komplex für ein neues Gast­haus und zusätz­lich für einen großen Tanz­saal. Diese Baumaß­nahme erfolgte zu damaliger Zeit groß­zügig, moder­ner und teil­weise schon in massiver Bau­weise.

Doch die zu Beginn des 20. Jahr­hun­derts im In­neren des Spree­waldes noch vorherr­schenden Verkehrs­verhält­nisse gestat­teten eine An­liefer­ung der enormen Mengen an Bau­materialien aus den gräf­lichen Forsten vom benach­barten Strau­pitz (Bau­holz) bzw. vom ca. 2,5 km entfernt liegenden Schmo­grower Bahn­hof der einstigen Spree­wald­bahn (1898 bis 1970) zur „Großbaustelle“ nur mit­tels Kahn­trans­port oder per Ochsen­gespann!

Gasthaus zum grünen Wald mit Tanzsaal um 1926 (Westansicht)

Das 1925 voll­endete neue kult­urelle und gastro­nomische Zen­trum in­mitten des bis 1960 eigen­ständigen Spreewald­dorfes Burg–Kauper nannte sich fortan „Grüner Wald“.

Im Jahr 1930 kam es un­vorher­gesehen zu einem Besitzer­wechsel des „Grünen Waldes“. Neuer Eigen­tümer wurde die Ge­mein­de Burg-Kauper. Damit verbun­den, endete schon nach 6 Jahren (1931) die Fun­ktion des neuen An­wesens als Gast­haus mit Tanz­saal.

Es kam in der Folge­zeit zu den unter­schiedlich­sten Nutzungs­verhält­nissen, deren folgende stich­punkt­artigen Darstel­lungen nicht den An­spruch auf Voll­ständig­keit erfüllen:

Zu allen Zeiten der unterschied­lichsten Nutz­ung blieb jedoch für das Grund­stück stets der Name „Grüner Wald“ erhalten.

Südlich des Grundstückes gelegenes Barackenlager um 1933

Nach einem Rück­kauf des gesam­ten Gebäude­komplexes (ehemals Gast­haus und Tanz­saal) durch den Erb­nach­folger Fritz Rogatz im Jahre 1994 von der Spree­wald­gemeinde Burg und nach einem zwischen­zeit­lich längeren Leer­stand aller darin befind­licher Räum­lich­keiten, erfolgte ab 2015 eine umfang­reiche Komplett­sanierung der nun schon fast als his­torisch zu nennenden Gemäuer.

Mit der Ein­weihung 2016 als Spree­wald-Apartments mit der Namens­bezeichnung „Grüner Wald“ ist damit ein neues Kapitel der Ge­schichte dieses Grund­stückes auf­ge­schlagen worden.

Gasthaus zum grünen Wald

Autor: Klaus Haufe

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